Erstmalig wurde der „eku-innovativ-Zukunftspreis für Energie, Klima & Umwelt in Sachsen“ verliehen. Das ILK ist mit dem Projekt „AQVA HEAT“ einer der ersten Preisträger, der mit 20.000 Euro dotierten, Auszeichnung.
Ausgelobt wurde der eku-innovativ-Zukunftspreis vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, um lokales und regionales Engagement zu unterstützen. Die Preisverleihung mit Staatsminister Wolfram Günther fand am 29. Mai 2021 in Chemnitz statt.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft.“ Jules Verne in „Die geheimnisvolle Insel, 1870“
Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden, besagt das neue Klimaschutzgesetz des Bundeskabinetts. Dem gegenüber stehen die unterschiedlichsten CO2-Emissionen. Allein der CO2-Anteil jedes Bundesbürgers für das Heizen liegt bei 1,75 Tonnen pro Jahr. Für einen signifikanten Ausbau im Zuge der „Wärmewende“ und die Ausweitung auf große, teils auch kurzzeitig bereitzustellende Leistungen, müssen zwingend neue Ansätze für die Erschließung zuverlässiger Wärmequellen gefunden werden. Das ILK, als anerkannte Forschungseinrichtung für Luft- und Kältetechnik, sieht einen Weg, die Klimaneutralität zu erreichen, in der breiteren Anwendung von Wärmepumpen. Professor Franzke, Geschäftsführer des ILK Dresden, nahm den Preis stellvertretend für das AQVA HEAT Projektteam entgegen: „Wir haben uns mit dem Projekt AQVA HEAT für den „Zukunftspreis eku innovativ“ beworben, weil wir darin einen relevanten Beitrag zum angewandten Umwelt-, Klima- und Naturschutz sowie zur Anpassung an den Klimawandel in Sachsen sehen.“
Wie funktioniert die AQVA HEAT Technologie?
Das „AQVA HEAT“ Forschungsprojekt des Instituts für Luft- und Kältetechnik in Dresden sieht in der Nutzung von Oberflächengewässern als Wärmequelle, eine Lösung für großtechnische Nah- und Fernwärmestrukturen. Wasser wird auf dem physikalisch effizientesten Wege zum Gefrieren gebracht. Am sogenannten „Tripelpunkt“ herrschen besondere Druckbedingungen und das Wasser liegt in allen drei Aggregatzuständen vor. Das Wasser siedet während es gleichzeitig gefriert. Die zur Verdampfung notwendige Wärme wird dem Wasser selbst „entzogen“, sodass sich Eiskristalle innerhalb der Flüssigkeit ausbilden. Der entstehende Wasserdampf wird wie bei einem gewöhnlichen Kältekreisprozess auf einen höheren Druck verdichtet. Die anschließend freiwerdende Kondensationswärme kann mit einer Wärmepumpe auf das zum Heizen erforderliche Temperaturniveau gebracht werden. Das entstehende, pumpfähige Flüssigeis wird kontinuierlich ins Gewässer zurückgeführt oder kann z.B. zusätzlich in einem einfachen Speicher zwischengelagert sowie zeitversetzt für verschiedenste Kühlaufgaben genutzt werden. Projektverantwortlicher Wissenschaftler für das neue Konzept ist Herr Christoph Steffan – Maschinenbauer und Spezialist für die Erzeugung und Anwendung von Flüssigeis und die thermische Nutzung von Gewässern.
Foto 1: ILK-Projekt-Team „AQVA HEAT“ v.l.n.r.: Dr. Mathias Safarik, Christoph Steffan, Frank Prastka, Marcus Honke, Lutz Richter, Myrea Richter, Christine Tillmann, Carsten Heinrich, Jannik Schug, Dr. Bodo Burandt, Beate Hofmann, Uli Riedl, Stefan Sauer
Foto 2: Staatsminister Wolfram Günther und Professor Uwe Franzke während der Preisverleihung in Chemnitz
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