In Kooperation des ILK Dresden, Johnson Controls Systems & Service und dem Freiberger Unternehmen LuxChemtech entstand ein Verfahren, wie wertvolles Lithium als Sekundärrohstoff wiederverwendbar gemacht werden kann. LuxChemtech reichte als Projektkoordinator das innovative Verfahren beim eku-Zukunftspreis des Sächsischen Ministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft ein und gewann die höchst dotierte Kategorie. Im Mai 2022 wird der Projektkoordinator den Preis – voraussichtlich persönlich - entgegen nehmen.
Ressourcenschonende Verfahren und Produkte zu entwickeln oder zu testen, sind nicht nur ein Leitgedanke des ILK Dresden, sondern praktischer Alltag der WissenschaftlerInnen. Mit einem am ILK Dresden und seinen Kooperationspartnern völlig neu entwickelten Recyclingverfahren für gebrauchte Lithiumbromidlösungen aus Absorptionskälteanlagen leistet das Institut für Luft- und Kältetechnik einen wichtigen Umwelt- und Wirtschaftsbeitrag: Die Wiederverwendung des für verschiedene Zukunftstechnologien strategisch wertvollen Metalls Lithium!
Überall wo gekühlt werden muss, ob in Serverräumen, Krankenhäusern, Chemieunternehmen oder Bürohäusern und preiswert Wärme bereit steht, beispielsweise aus Blockheizkraftwerken, chemischen Prozessen, aber auch Solarthermie, finden sich in der Industrie Absorptionskälteanlagen.
Die in den Anlagen den Kühleffekt erzeugenden Lithiumbromidlösungen, muss Deutschland größtenteils importieren. Bei einer Wartung, Havarie oder Demontage der Anlagen fallen sie als verschmutzte Sole, als Abfall und teils toxischer Sondermüll an. „Sie waren nicht wieder nutzbar und wurden tonnenweise entsorgt.“ weiß ILK Dresden-Projektleiter Dr. Steffen Feja zu berichten.
In etwa drei Jahren wurden in Kooperation mit der Firma Johnson Controls Systems & Service, zunächst in den chemischen Laboren des ILK Dresden, und später beim Projektpartner LuxChemtech ein Verfahren entwickelt, mit dem es gelingt die Lithiumbromidlösung nahezu vollständig als Sekundärrohstoff wieder verwendbar zu machen. Weiterhin ist es den Projektpartnern gelungen, die in den Absorptionslösungen vorhandenen, gesundheitsschädlichen Korrosionsschutzadditive auf Basis von krebserzeugenden Chromatverbindungen ungiftig zu machen und vollständig herauszulösen.
Für dieses neue Verfahren erhielt das - als Projektkoordinator fungierende - Freiberger Unternehmen LuxChemtech den mit 20.000 Euro höchst dotierten eku-Zukunftspreis 2021, eine Auszeichnung des Sächsischen Ministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.